Moji lubi Serbja, witajće na moju internetowu stronu!
Wot 02. januara do 25. februara 2017 póndu skóncnje zaso do Malawi - tutón raz jako baba na dzelo do chorownje!
Budze to missijonska chorownja "St. Gabriel's Hospital" w Namitete, nekak 60 km wot hlowneho mesta Lilongwe zdalene.
Wopytac budu pak na kózdy pad tez zaso moj nehdysi projekt - zakladnu sulu swj. Franciskusa,
"St. Francis Catholic Primary School" a franciskanki w Madisi.
Na tutej stronje sym hižo a chcu tež w dalšim času hisće wo mojich dožiwjenjach powědać a snano tež Waš zajim za tutón kraj a za dźěći z Madisi (Malawi) dale zesylnić.

Freitag, 7. April 2017

Malawi ist meine zweite Heimat

Foto: Gernot Menzel

Es wird wohl nicht der letzte Einsatz in Malawi gewesen sein... 



„Überwältigt.“ Dieses Wort trifft meine Gefühlslage der letzten Monate wohl am besten. In vielerlei Hinsicht bin ich überwältigt. Zum einen überwältigte mich das riesige Interesse und die Spendenbereitschaft vor meinem Abflug nach Malawi! Gleichzeitig zeugt das von einem unglaublichen Vertrauen, das Sie in mich gesetzt haben! Dafür möchte ich mich an dieser Stelle noch einmal von ganzem Herzen bedanken! Und auch im Namen der Menschen in Malawi. Es sind mehr als 13.500 € zusammengekommen! Das ist eine riesige Summe, mit der ich niemals gerechnet habe. Vielen herzlichen Dank.
Der neue weiße Stoff für alle Entbindungsbetten in Namitete.
Ermöglicht durch Ihre Spenden!
Gut 13.000 € habe ich den Schwestern in Madisi übergeben können, die nun wieder nach vorn blicken und ihr Schulprojekt weiterführen, aber auch die vielen kleinen Projekte - Nöte und Sorgen der Mitmenschen lindern können. Für etwa 50 € habe ich einigen meiner befreundeten Familien Essenspakete gepackt, worin sich u.a. Zucker, Salz, Öl, Eier, Seife oder Waschmittel befanden. Circa 120 € habe ich für neue Matratzen-Bezüge im Kreißsaal in Namitete verwendet. Die alten wurden nur noch an einzelnen Seitennähten zusammen gehalten, aus allen Ecken schaute der Schaumstoff heraus. Es war wirklich kein hygienisches Arbeiten.
Wenige Tage vor meiner Rückreise nach Deutschland ereilte mich in Madisi die schlimme Nachricht, dass der hiesige Gemeindepriester, Pfarrer Khisi, vom Bischof kurzerhand suspendiert wurde – kein Einzelfall in Afrika. Die Bischöfe führen sich oft „wie Könige“ auf und spielen mit ihrer Macht kluge, sehr engagierte und bei den Menschen beliebte Priester ins Aus. Diese stehen dann vor dem Nichts, da malawische Priester zeitlebens auf die Spenden aus einer Gemeinde angewiesen sind. Dazu zählen Geldspenden, aber auch die täglich benötigten Lebensmittel, die sonntags in der Kirche geopfert werden, sowie ein Dach über dem Kopf, welches die Diözese stellt. Pfarrer Maximilian Khisi aus Madisi hat nun nichts mehr, da auch seine Eltern schon verstorben sind, kann er nicht einmal zu ihnen zurückkehren. Da er in seinen drei Wirkungsjahren in Madisi sehr eng mit den Schwestern zusammengearbeitet und viel auf die Beine gestellt hat, wird ihm nun auch von ihnen geholfen. Das von seiner Schwester noch nicht vollendete Haus im Nachbarort muss schnellstmöglich fertiggestellt und eingerichtet werden. Dabei konnten auch mein Verlobter Marko und ich noch ein wenig helfen – und gaben ihm kurzerhand die noch verbliebenen 200 € der Spenden. Somit hat er zunächst ein Startkapital und kann sich über die nächsten Monate versorgen.
Die Übergabe von einem der Spendenkoffer aus Deutschland. 
Darüber freuen sich hier Klinikdirektor Dr.Mbeya und 
Pflegeleiterin Martha Gaston

„Du wirst nie mehr ganz zu Hause sein, denn ein Teil deines Herzens wird immer an einem anderen Ort bleiben. Das ist der Preis, den du zahlst, für den Reichtum, Menschen an mehr als einem Ort der Erde zu kennen und zu lieben.“ (Miriam Ardeney)


Wie wahr dieses Zitat doch ist, wurde mir spätestens nach meinem ersten Malawi-Aufenthalt im Jahre 2012/2013 sehr bewusst. Und auch nach den letzten unglaublich berührenden und erfahrungsreichen acht Wochen zurück in meiner zweiten Heimat geht es mir nicht anders! Ich kann vieles noch nicht richtig realisieren und gewöhne mich langsam wieder an die Gegebenheiten und das Leben hier Deutschland!
Am 03. Januar 2017 im St. Gabriel’s Hospital in Namitete angekommen, war es natürlich erst einmal ein neuer Ort, ein neues Projekt, neue Menschen, die ich kennenlernen musste. Aber überwältigend waren auch hier die überaus freundlichen und herzlichen Mitmenschen! Mit Hilfe meiner Kollegen fühlte ich mich sofort zu Hause und nicht an einem fremden Ort. Auch meine Sprachkenntnisse erleichterten mir die Arbeit im Kreißsaal ungemein. Somit benötigte ich bald nur noch selten eine Übersetzungshilfe und schon nach meinen ersten Arbeitstag am 04. Januar hatte mich die malawische Lebensweise wieder gepackt.
Auch der kleinen Christina konnte ich auf die Welt helfen. 
Hier zu sehen mit ihrer glücklichen Mama, die ihrer Tochter 
unbedingt und voller Stolz den Namen ihrer "weißen" Hebamme geben wollte
Bereits aus meinem Praktikum im Madisi Mission Hospital 2012 wusste ich, dass die Arbeit in einem malawischen Kreißsaal eine ganz andere ist, als ich sie in Deutschland erlernt habe. Und das bekam ich gleich in der ersten Woche hautnah mit: eine Frau unter der Geburt liegt allein auf einem der sechs Entbindungsliegen im Kreißsaal, die Vorhänge als Trennwand bieten nur eine sehr geringe Privatsphäre, vierstündlich wird sie untersucht, ansonsten ist die Betreuung sehr gering. Nach den Herztönen des Kindes wird mehr oder weniger intensiv mit dem Pinardrohr gehört – ein CTG gibt es nicht. Kommt es zur Austreibungsphase der Geburt, stehen plötzlich die Hebamme und noch einige der Stationshelferinnen um das Bett der Frau versammelt, brüllen auf die Gebährende ein, schlagen sie manchmal, damit sie auf dem Rücken liegend ihr Kind herauspresst…Nach der Geburt wird das Kind gewogen und in mehrere Chitenje (bunte Tücher, von der Mutter mitgebracht) eingewickelt. Die Mutter wird ebenfalls versorgt, dann darf sie nach circa 10 Minuten "Erholung" duschen gehen, ohne dass sie bisher ihr Kind im Arm hatte. Das bedeutet, sie nimmt ihre kleine Schüssel ins „Bad“, reinigt mit dem mitgebrachten Stück Seife zuerst die waschbaren Leinen des Krankenhauses, worauf sie lag, anschließend ihre eigene bunten Baumwollstoffe, auf welchen sie ebenfalls entbunden hat und welche blutig geworden sind. Erst danach duscht sie sich selbst. Im Anschluss hängt sie die Leinen des Krankenhauses im Hof auf die Wäscheleine und geht dann mit ihren Sachen auf die Wochenstation. Das Kind holt eine Verwandte ab und bringt es ihr später. In einem deutschen Kreißsaal wäre dies alles undenkbar, doch in Malawi müssen die Frauen einfach mehr aushalten. Die Geburt eines Kindes wird wahrlich nicht als „Ereignis“ zelebriert – in vielen Fällen freuen sich die Mütter auch nicht so überschwänglich, wenn sie es einmal mehr geschafft haben.

Ich habe im Kreißsaal mit sehr vielen jungen Müttern gearbeitet. Die meisten, die ihr erstes Kind
Der kleine Lamek kam zu früh auf die Welt,wog fast nichts
und hatte Probleme mit seiner Atmung.
Nach gut vier Wochen Krankenhausaufenthalt konnten wir ihn
mit seiner überglücklichen Mutter endlich nach Hause entlassen
erwarteten, waren kaum älter als 16 oder 18 Jahre! Mit Anfang 20 hatten sie meistens schon 2 Kinder daheim. Viele Mädchen und Frauen haben die Grundschule nur bis zur 5. Klasse besucht, wenige noch die Sekundarstufe bis zur 10. Klasse, nicht mal eine Hand voll das College. Englisch konnte somit beinahe keine der von mir betreuten Frauen, sodass ich mir zügig durch die Hilfe meiner Kollegen auch das Kreißsaal-Chichewa aneignete. Dadurch war ich ziemlich schnell unabhängig im Arbeiten und brauchte meine Kollegen nur selten als Übersetzungshilfe.
Ich spürte schnell, dass ich eine ganz andere Arbeitsweise mit den Frauen hatte, mir jede zu betreuende Frau unter Wehen schnell ans Herz gewachsen ist und ich sie intensiv betreuen wollte. Das bemerkten auch meine malawischen Kollegen, änderten ihre eigene Arbeitsweise jedoch bis zum Ende meines Einsatzes nicht. Die standardisierte „this is not the malawian way“-Ausrede ist auf einer Seite verständlich, doch sagt auch, das  es viel Zeit, Geduld und Durchhaltevermögen braucht, um kleine Schritte vorwärts zu wagen. Der Kreißsaal und auch die sonstigen Stationen des St. Gabriel`s Hospital in Namitete laufen dank der immer wieder vor Ort lebenden und arbeitenden deutschen Ärzte auf einem vergleichsweise guten Level. Ist man jedoch mit deutschen Gesundheitswesen vertraut, liegen noch Welten dazwischen – natürlich auch, wegen den teilweise wenigen gegebenen Mitteln und Möglichkeiten. 

Diese Frau durfte ich in meiner 2. Arbeitswoche total allein entbinden - 
meine Kollegen waren gerade alle auf einem "Meeting" versammelt.
Spätestens ab der zweiten Woche durfte ich selbstständig Geburten leiten. Dabei verhielt ich mich gerade
am Ende der Geburt besonders leise hinter dem Vorhang, damit sich nicht wie gewöhnlich 5 Menschen um das Bett der Frau versammelten, auf sie einschrien, mir das Wort aus dem Mund nahmen, die Frau womöglich noch schlugen und sie in die Rückenlage drängten und völlig verunsicherten und verschüchterten, was die Situation dann nur noch schlimmer machte. So gelang es mir schlussendlich etwa 30 Mal, der Frau ein weitestgehend angenehmes und würdiges Geburtserlebnis zu bescheren. Wenige Male hatte ich es auch geschafft, die Frau in Seitenlage entbinden zu lassen – zum Erstaunen aller meiner malawischen Kollegen! Dazu musste ich mich meist sehr scharf und lautstark durchsetzen, doch nachdem das Kind für die Malawier unerwartet schnell zur Welt kam, erntete ich sogar von einigen Applaus. Das ist in keinster Weise das Ziel meiner Mission, vielmehr wollte ich sie zum Umdenken bewegen. Doch dazu braucht es wohl auch in Zukunft noch viele solcher kleinen Erfolgserlebnisse und Schulungen…

Schlussendlich muss ich sagen, dass mir Malawi und meine Freunde und Bekannten in diesem bitterarmen Land noch mehr ans Herz gewachsen sind und ich versprochen habe, aktiv zu bleiben und mein Engagement fortzusetzen. Nicht nur im Rahmen der Schulpatenschaft für Waisenkinder, durch welche ich das Zwillingspärchen Andrew und Alexander finanziell unterstütze, sondern auch für die Schule in Madisi und das Krankenhaus in Namitete. Das ist mir eine Herzensangelegenheit geworden! Auch eine Rückkehr in die „zweite Heimat“ steht für Marko und mich fest  im Zukunftsplan verankert.
Ich hoffe, Ihr Vertrauen, Interesse und offenes Ohr  auch weiterhin für meine Arbeit und malawische Mission zu finden und danke Ihnen allen nochmals für das bereits Erreichte! Ohne Sie wäre nicht so viel möglich! Zikomo kwambiri.

Ihre/Eure christina

In der großen Krankenhausküche, in der die Angehörigen für ihre Patienten kochen, ist immer eine Menge los - und wie überall sind auch dort eine Menge Kinder zu finden, wie die kleine Prisca.





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