Verirrtes Päckchen, aufkommende Regensaison und ein Rosenkranz auf Chichewa
Meine lieben Freunde und Leser meines Blogs! Mitte der Woche dachte ich noch nicht, dass es auch diesen Sonntag nötig ist, einen Artikel zu verfassen, aber es sind doch wieder einige Dinge hier in Madisi passiert, die ich euch mitteilen möchte.
-Schule-
Am Montag kaufte ich also auf eigene Faust einmal
Batterien für das Keyboard in der Schule – zwei Monate wartete ich nun schon
darauf, dass der Hausmeister des Krankenhauses es endlich repariert, aber es
geschah bisher noch nichts. Nun ist es erst einmal wieder funktionstüchtig und
es hat mir großen Spaß gemacht, endlich wieder zu spielen – auch wenn es bei
Weitem nicht das gleiche ist, wie „meine“ Orgel in Wittichenau….
-Tierchen-
Jeweils dienstags und mittwochs morgens hatte ich „das
Glück“, da ich als erste aufgestanden bin, einer auf dem Rücken liegenden toten
Kakerlake zu begegnen. Am Dienstag vor meiner Zimmertür und am Mittwoch in der
Küche. Wer oder was sie allerdings getötet hat bleibt uns noch ein Rätsel.
-fehlgesendetes Päckchen-
Am Mittwoch war es dann endlich da: Ein Päckchen meiner
Eltern, unter anderem mit Materialien für die Schule. Warum es mehr als 5
Wochen, statt der sonst nur 3,5 Wochen benötigte, war mir nach einem Blick auf
das Päckchen dann auch klar: Dort stand „MISSENT TO MALAYSIA“ J Im Nachhinein konnte ich darüber auch lachen,
das lange Warten fand ich allerdings nicht ganz so lustig.
-Artemisia-Tee-
Ich hätte es ja nie zu träumen gewagt, aber meine
Malaria-Prophylaxe, der überaus leckere J
Artemisia-Tee, wird in diesem Jahr wohl doch aufgebraucht werden! Nun habe ich
schon ganze 3 Päckchen davon geschafft und das, obwohl noch nicht einmal drei Monate vergangen sind.
-Wetter-
Donnerstagmorgen bei uns im Garten |
Auch das Wetter spielte am Mittwochabend richtig
verrückt, als es nach regen roch, sehr windig war und sich dunkle Wolken am
Himmel befanden.
Auf Nachfrage am nächsten Morgen, sagte mir ein Lehrer,
dass es irgendwo im Land schon geregnet hat, nur eben nicht in Madisi. Dafür
war es dann am Donnerstag richtig angenehm kühl draußen – und das den ganzen
Tag. Wir mussten uns bei frischen 25°C im Haus sogar schon einen Pullover drüber ziehen! das wird definitiv
ein kein angenehmer Winter 2013, wenn ich nur an die Minusgrade denke. J
-Rosenkranz auf Chichewa-
Am Donnerstagnachmittag ging es um 17Uhr zum
Rosenkranzgebet in die Kapelle der Schwestern. Dazu eine kurze Erklärung: Im
Monat Oktober, welcher der Rosenkranzmonat ist, treffen sich die einzelnen
Gemeinden (zu St. Francis gehören wir) täglich zum Rosenkranzgebet. das sind
immer etwa 30-40 Gemeindemitglieder, diesmal kamen noch viele Kinder hinzu –
schließlich ging es zu den Schwestern ins Konvent; das wollte natürlich jeder
einmal sehen.
Und so war die kleine Kapelle bald richtig voll, niemand
passte mehr hinein. Selbst der kleine Gang in der Mitte und der Raum vor und um
den Altar herum wurden mit Menschen, die auf dem Boden Platz nahmen gefüllt.
Das fanden selbst die Schwestern so toll, dass sie ab Dezember für jeden ersten
Donnerstag um 17Uhr zur Anbetung in ihre Kapelle einluden – so, wie es vor
einiger zeit schon einmal gemacht wurde. Dieser Vorschlag stieß natürlich auf
Begeisterung und wurde sehr gern angenommen.
Der Rosenkranz wurde natürlich auf Chichewa gebetet,
wovon ich zwar alles verstand, da ich die einzelnen Gebete ja in- und auswendig
kann, ich jedoch nur das „Vater Unser“ wirklich mitbeten konnte, da es im
Gesangbuch stand. Das wurmte mich dann ein wenig und so ließ ich mir das
Rosenkranzgebet am Freitag von einem Lehrer in der Schule aufschreiben. Nun bin
ich für das nächste Mal gewappnet. J
-Unglück-
Der gestrige Samstag war bereits vor Beendigung unseres
Frühstücks zu einem sehr stillen und traurigen Tag geworden. Schwester Veronika
kam am Morgen zu uns herüber und überbrachte uns die Nachricht, dass die
ehemalige MaZ’lerin Nina, die hier in Madisi von 2009 bis 2010 lebte und
arbeitete, in Folge eines Unfalls mit einem PickUp ums Leben gekommen ist. Sie
machte seit einigen Tagen Urlaub im Land und war auf dem Weg zum Malawi-See,
als das schreckliche Unglück passierte.
Für mich ist dieses Ereignis doppelt schwer zu verstehen
und verarbeiten, da ich vor zwei Wochen selbst noch auf einem solchen Gefährt
stand und saß – und das allein, auf dem Weg vom See Richtung Salima! Und wir
scherzten noch am Frühstückstisch – bevor uns die Nachricht erreichte – dass wir
eine PickUp-Fahrt auf jeden Fall noch einmal mit Frieda gemeinsam machen müssen,
um auch ein Foto machen zu können.
Nun jedoch muss ich versuchen, das Vertrauen in die
malawischen Verkehrsmittel wieder zurückzugewinnen und diesem Vorfall für mich
selbst zu verarbeiten.
„Was
bleibt
Ein Mensch der uns verlässt,
ist wie eine Sonne,
die versinkt.
Aber etwas von ihrem Licht
bleibt immer in unserem Herzen zurück.“
In Erinnerung an Nina, MaZ in Madisi
2009/2010.
Trotz allem schaue ich hoffnungsvoll in die Zukunft und
in die kommende Woche, in der wir die Hochfeste „Allerheiligen“ und „Allerseelen“ feiern können.
Auch euch wünsche ich alles Gute und sende euch liebe
Grüße aus Madisi in die verschneite und kalte Heimat Deutschland.
Eure
christina.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen