Moji lubi Serbja, witajće na moju internetowu stronu!
Wot 02. januara do 25. februara 2017 póndu skóncnje zaso do Malawi - tutón raz jako baba na dzelo do chorownje!
Budze to missijonska chorownja "St. Gabriel's Hospital" w Namitete, nekak 60 km wot hlowneho mesta Lilongwe zdalene.
Wopytac budu pak na kózdy pad tez zaso moj nehdysi projekt - zakladnu sulu swj. Franciskusa,
"St. Francis Catholic Primary School" a franciskanki w Madisi.
Na tutej stronje sym hižo a chcu tež w dalšim času hisće wo mojich dožiwjenjach powědać a snano tež Waš zajim za tutón kraj a za dźěći z Madisi (Malawi) dale zesylnić.

Montag, 4. März 2013



Aschermittwoch, Zwischenseminar und witch-craft-Segen

Im letzten Monat konnte ich „Halbzeit“ begehen und befinde mich nun schon wieder eine Woche nach dem wunderbaren Zwischenseminar zurück in Madisi…



In der Schule geht alles seinen gewohnten Gang - mit großen Schritten auf die nächsten Ferien zu. Schon am 22.März schließen wir wieder für einen Monat die Schule und davor muss ich noch einige Noten „sammeln“ und natürlich werden vom 13. bis 15. März auch die großen Terminal Tests wieder geschrieben. Doch bevor es soweit ist, gilt es diese vorzubereiten, Fragen zu formulieren und mit den Kindern den Stoff des vergangen Terms zu wiederholen.

Die Regenzeit ist in vollem Gange,
sodass mir der Mais im Schulgarten
schon über den Kopf wächst.
An manchen Nachmittagen helfe ich den Küchenfrauen in der Schule, die schweren Wassereimer von einem Wasserhahn in den großen Tank zu transportieren - typisch afrikanisch auf dem Kopf. Wenn das Wasserwerk mal wieder die Versorgung abgestellt hat und der Tank sich somit nicht füllen kann, muss es per Hand gemacht werden. Ich habe es mir also von den Frauen abgeschaut und nach dem Home Craft Center einfach mitgemacht und ihnen geholfen, was ihnen natürlich sichtlich Freude bereitete. Den ersten Eimer füllte ich mir am Hahn selbst und machte ihn bis kurz über der Hälfte voll, da ich vorerst meine Balance testen wollte. Dann jedoch übernahm das Füllen meines Behälters eine der Küchenfrauen und ohne Zweifel machte sie meinen Eimer genauso randvoll, wie ihre Kolleginnen! Jedoch waren meine Zweifel, ob ich das schaffen kann, unbegründet - sie lobten mich für mein Geschick den vollen Eimer zu transportieren und waren auch ein wenig stolz, dass ich ihnen dabei half. Mir machte viel Freude und ich möchte es sehr gerne noch einige Male wiederholen - dann auch mit Bild für euch.




Frieda und ich bekommen das Aschekreuz
 auf die Stirn gezeichnet.
Am Aschermittwoch gab es keinen normalen Unterricht. Für die Kinder der Standards 5 bis 8 war es jedoch Pflicht, sich um 8Uhr in der Kirche einzutreffen und den Gottesdienst mitzufeiern. Als Frieda und ich dann um 7.45Uhr im Gotteshaus ankamen, war die Kirche schon halbvoll - nur mit Kindern unserer Schule. Denn beinahe jeder ist gekommen, ob der katholischen Kirche angehörend oder nicht. Die meisten Menschen hier in Malawi sind zwar christlich und können es immer kaum glauben, wenn ich sage, dass in Deutschland ein ziemlich hoher Prozentsatz einfach an keinen Gott glaubt und deshalb atheistisch ist, jedoch gibt es hier so viele verschiedene Kirchen, dass man manchmal schon den Überblick verlieren kann: CCAP (ähnlich den Protestanten), „Living waters“, „Assemblies of God“, „Seventh Day“, Muslime,  „Bible believers“ und noch einige mehr. Wir feierten also einen wunderschönen Aschermittwochsgottesdienst, wobei die Spendung der Aschekreuze noch den längsten Teil beanspruchte. Dort kamen die Menschen plötzlich von überall her, die Kirchehatte sich inzwischen rappel voll gefüllt, sodass kein Platz mehr zu finden war. Doch auch von draußen kamen Scharen von Menschen herein und wollten alle das Zeichen des Kreuzes auf ihre Stirn gezeichnet bekommen. Bei uns "Azungus" hat man es natürlich besonders gesehen und alle fanden das richtig interessant - was uns allerdings erst im Nachhinein bewusst wurde :) In mir stieg an diesem Tag bereits die Vorfreude auf das kommende Osterfest und die vorbeireitenden Feiertage, da ich denke, dass dies hier um ein Vielfaches intensiver begangen wird, als noch das Weihnachtsfest.
Nach der 2,5-stündigen Messe gab es noch phala in der Schule, wozu auch ich mich noch in das Lehrerzimmer begab. Gleichzeitig korrigierte ich noch restliche Arbeiten und trug Noten in das Register ein. Den Rest des Tages verbrachte ich mit Fasten und einem Hausputz. Außerdem gab es seit langem einmal wieder die Gelegenheit der untergehenden Sonne zuschauen zu gehen. Alles in allem war es kein typischer Aschermittwoch, da man außer dem Gottesdienst nichts vom Fasten oder dergleichen erfährt, jedoch war die Messe für mich wirklich sehr beeindruckend und mit Vorfreude auf Ostern verbunden.



Unsere geflochtenen Köpfe
mit den "kahlen Stellen" :) 
Einen Tag vor dem Zwischenseminar gingen wir zu unserer Friseuse, um uns die Haare einflechten zu lassen. Schließlich wollten wir ein wenig afrikanisch zum Seminar erscheinen - doch leider kam alles ganz anders, als geplant: Wir verbrachten also den ganzen Samstag bei Mrs. Mwase, einer jungen Lehrerin an einer der staatlichen Grundschulen bei uns im Ort. Wir unterhielten uns über viele verschiedene Themen, begrüßten immer wieder Besucht, schließlich war es eine große Besonderheit, dass zwei Weiße sich bei ihr im Haus aufhielten und so strömten die Frauen ganzen Nachbarschaft herbei, um mit uns oder Mrs. Mwase zu reden oder sich nur ein wenig Ufa auszuleihen und dabei einen Blick auf die Haare der „Azungus“ zu erhaschen. J Dabei lernte ich, dass man als Besuch von draußen „Odi?“ ruft, auf ein „Lowani.“ von drinnen wartet, sich dann erst setzt und danach dem Hausherren und den anderen Personen im Haus die Hand gibt und sich nach dem Befinden erkundigt („Madzuka/Mwaswera bwanji?“). Für mich ist das definitiv ein Zeichen von malawischer Gemütlichkeit, dass man bloß nichts übereilt.  Pro Kopf benötigten zwei Frauen also 3,5 Stunden zum Einflechten, mit integrierter Mittagspause, in der leckeres Nsima mit grünem Gemüse gekocht wurde, saßen Frieda und ich also von 8Uhr bis 16Uhr bei Mrs. Mwase im Haus. Es war ein schöner und interessanter Tag, doch bei dem Blick in den heimischen Spiegel war das Ergebnis leider nicht ganz so, wie gewollt. Man sah, da wir keine Mesch, also keine zusätzlichen künstlichen Haare verwendeten, viel zu viel weiße Kopfhaut und mit den brauen Haaren war der Kontrast einfach zu groß. Es erinnerte ein wenig an stellenweisen Haarausfall… J Trotzdem konnten wir uns noch nicht recht entschließen, die ganze Arbeit wieder auszuflechten und so aßen wir zu Abend, schrieben Tagebuch und schauten uns anschließend noch einen Film an. Nach diesem allerdings, konnten wir nicht mehr an uns halten und so wurde der Plan, mit geflochtenen Haaren zum Zwischenseminar zu fahren, kurzerhand umgeworfen. Wir saßen also von 22.30Uhr bis 1Uhr nachts und flochten uns gegenseitig mit einer Nadel die Haare wieder aus. J Zuvor wurden allerdings noch Erinnerungsfotos gemacht, falls uns diese Aktion niemand glaubt. Trotzdem denke ich, hat sich der Tag sehr gelohnt. Wir haben neue Freunde kennen gelernt, haben mit ihnen gemeinsam zu Mittag gegessen und wieder ein Stück weit malawische Kultur erfahren.



Unser Seminarraum im Carmel mitten in der Natur,
 nur mit Moskitonetzen "geschlossen".

Die riesige Libary der Kamuzu Academie
 in der Nähe von Kasungu.
Vom 17. bis zum 23.März ging es dann schließlich zum Zwischenseminar in das Carmel Prayer House (1 Stunde nördlich von Madisi, nahe Kasungu), wo der spanische father Compes mit einem malawischen Mitbruder Exerzitienhäuser für Ordensleute, Missionare und Priester hier im Land leitet. Es war eine wunderschöne Woche mit zwei ehemaligen Freiwilligen aus Deutschland, die das Seminar leiteten, unseren 9 Missionarinnen auf Zeit in Malawi und 5 anderen Freiwilligen aus Mosambik. Neben vielen Diskussionen und Gesprächsrunden sowie verschiedenen Methoden zum Erfahrungsaustausch über Themen wie Ich im Projekt, Kultur, Beziehungen/Freundschaften, Tod/Leid/Krankheit, Beziehungen zu den Schwestern/padrés, Rückkehr nach Deutschland, kam natürlich auch der Spaß nicht zu kurz und so bildete der Donnerstag der Woche den Höhepunkt. An diesem Tag stand ein Ausflug zur Kamuzu academie in der Nähe von Kasungu an. Das ist eines der besten afrikanischen Elitegymnasien - und es war ein ziemlicher Kulturschock für mich. Ich glaubte zeitweise nicht mehr, dass ich mich noch auf malawischem Boden befand, zum Beispiel beim Anblick der riesigen Bibliothek, die nach einem Vorbild aus Washington D.C. gebaut wurde. In den Klassen saßen maximal 24 Schüler, die u.a. drei Jahre in Chinesisch unterrichtet wurden! Lehrerinnen durften Hosen und Mini-Röcke tragen, das ganze Personal, sogar Putz- und Sicherheitskräfte, sprach Englisch, in der hauseigenen Klinik gibt es 4-Mann-Zimmer, auch ein Teich und eine riesige Sportanlage hat das Gelände vorzuweisen! Dafür zahlen die Schüler jedoch auch 2.000 Dollar pro Term, das bedeutet 6.000 Dollar pro Schuljahr! Diese Einrichtung war wirklich beeindruckend zu sehen, aber dann war ich auch wieder froh, in unserem übervollen Minibus zu sitzen und die vorbeiziehende malawische Landschaft zu genießen - auf dem Weg zum See. Es war also ein wunderschöner und abwechslungsreicher Tag, mit der Academie auf der einen und dem Schwimmen im See auf der anderen Seite.


Wieder zurück in Madisi und gestärkt mit neuen Erfahrungen, welche uns das Seminar bot, nutzen Frieda und ich den verbleibenden Samstag und Sonntag zum Wäsche waschen und einkaufen. Ich musste auch noch meinen Unterricht vorbereiten, am Montag ging es schließlich nahtlos weiter. Doch es gab eine Besonderheit: an diesem Montag kam father Mgunda, der Priester im Ort, zu uns in die Schule und den Kindergarten, um die Kinder zu segnen. Das hatte einen bestimmten Grund, denn viele glauben nämlich an „witch craft“ (Hexerei/Magie), die sie dann in der Nacht „holt“ und nicht schlafen lässt, sodass sie im Unterricht einschlafen und nicht aufpassen können. Also wurde kurzerhand der Priester für diesen Tag gerufen und dieser ging durch jede einzelne Klasse und segnete jeden einzelnen Schüler mit drei kräftigen Wasserspritzern, sodass sie beinahe völlig nass waren. Zum Glück geschah es auch während einer meiner Stunden sodass ich die Prozedur genau mitbekam. Zuerst wurde gebetet, dann gesegnet. Der Orphan-Beauftragte der Schule lief mit einem großen Wassereimer mit von Klasse zu Klasse, damit father Mgunda immer Wasser zum Nachfüllen bereit hatte…Ein typisch malawisches Bild für mich: man braucht von allem immer riesige Mengen! J Nun  ist jedes Kind gesegnet und von der „witch craft“ befreit und kann sich komplett auf den Unterricht, sowie die anstehenden Terminal Tests konzentrieren.

Bis zum nächsten Artikel wünsche ich euch allen eine gesegnete und frohe Zeit der Vorbereitung auf das bevorstehende Osterfest und ein intensives Wahnehmen auch bereits bekannter Riten und Traditionen!

christina


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